Großprojekt Steinbruch Mittel
Der RBN pflegt Steinbrüche im östlichen Rhein-Sieg-Kreis
Stillgelegte Steinbrüche können sich gerade im Bergischen Land bei
entsprechendem Biotopmanagement zu einzigartigen Lebensräumen
entwickeln, in denen seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten einen
Rückzugsort finden.
Wichtigste Voraussetzung ist, dass Steinbrüche nicht verbuschen dürfen. Sie
müssen offen gehalten werden. In den Steilwänden können dann seltene
Vogelarten wie Wanderfalken oder Uhus ungestört Nistplätze vorfinden und in
den noch vorhandenen Tümpeln und Teichen herrschen optimale
Lebensbedingungen für Amphibien.
Außerdem sollte die Sonne die Felsen und Steine ungehindert aufwärmen
können. Steine und Felsen erreichen so höhere Temperaturen als Wälder und
Wiesen in der Umgebung. Es entsteht eine Wärmeinsel in der Landschaft, die
zu einem wertvollen Lebensraum für wärmeliebende Pflanzen und Tiere wird,
für Eidechsen, Schlangen und viele Insektenarten (Schmetterlinge, Wildbienen,
Heuschrecken usw.) Oft findet man in diesen Steinbrüchen ein kleinräumiges
Mosaik z. T. sehr unterschiedlicher Lebensräume, vom Teich über den
Magerrasen bis hin zur Geröllhalde. So kann auf kleinstem Raum eine
beeindruckende biologische Vielfalt entstehen, die unseres Schutzes bedarf.
Schöne Beispiele solch einzigartiger, artenreicher und wertvoller Steinbrüche
finden sich im östlichen Rhein-Sieg-Kreis z. B. in Eitorf-Kelters (Steinbruch
Sonnenberg), in Hennef-Eulenberg, in Ruppichteroth-Schönenberg, in
Windeck-Unkelmühle und Windeck-Mittel.
Im Steinbruch Mittel konnte das Amt für Natur- und Landschaftsschutz des Rhein-Sieg-Kreises 2018 folgende Arten kartieren:
- Fadenmolch
- Bergmolch
- Feuersalmander
- Grasfrosch
- Erdkröte
- Grünfrosch
- Zauneidechse
- Waldeidechse
- Ringelnatter
- Blindschleiche
Darüber hinaus konnten hier viele z. T. seltene Vogelarten (u. a. der Uhu), Heuschrecken, Libellen und Schmetterlinge Arten festgestellt werden.
Zahlreiche Rotmilane und Bussarde nutzen die günstige Thermik der Steinbrüche.
Auch die Pflanzenwelt hat einiges zu bieten. Die arten- und blütenreichen mageren Wiesen bieten u. a. ideale Bedingungen für verschiedene bedrohte Nelkenarten (z.B. Heidenelke, Felsennelke und Raue Nelke) sowie andere Arten, die typisch für nährstoffarme Böden sind, wie zum Beispiel der Gelbe Hohlzahn, das Frühlings-Fingerkraut, Thymian und Origanum.
Solch wertvolle Steinbrüche müssen gepflegt werden, da sie ansonsten rasch wieder von Brombeeren überwuchert werden und verbuschen.
Einmal im Jahr müssen die Magerwiesen gemäht werden. Denn nur so können die einzigartigen Lebensräume in den Steinbrüchen erhalten werden.
Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer werden gesucht, die bei Pflegeeinsätzen mitarbeiten.
Bilder vom Dezember 2016
Eingangsbereich Steinbruch © RBN
Dezember 2016
Naturschutzfläche gefördert von der NRW-Stiftung © RBN
Dezember 2016
Naturschutzfläche gefördert von der NRW-Stiftung © RBN
Dezember 2016
Eingangsbereich Steinbruch Mittel © RBN
Dezember 2016
Bachbett im vorderen, rechten Bereich © RBN
Dezember 2016
.... rechter Bereich mit dem Beginn des Schilfteiches © RBN
Dezember 2016
.... gefrorener Wasserfall im mittleren Bereich © RBN
Dezember 2016
.... gefrorener Wasserfall im mittleren Bereich © RBN
Dezember 2016
.... Mittlerer Bereich © RBN
Dezember 2016
.... Winteridyll im hinteren Bereich © RBN
Dezember 2016
.... im mittleren Bereich © RBN
Dezember 2016
.... Bachbett im Steinbruch © RBN
Dezember 2016
.... unser grösstes Biotop © RBN
Dezember 2016
.... unser grösstes Biotop © RBN
Dezember 2016
.... unser grösstes Biotop © RBN
Dezember 2016
.... unser grösstes Biotop von oben © RBN
Dezember 2016
.... Winter © RBN
Steinbruch Mittel
Der RBN hat den Steinbruch "Mittel" in Windeck erworben. Ermöglicht wurden dies durch finanzielle Mittel der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege sowie durch die HIT-Stiftung.
Der gut sechs Hektar große Steinbruchkomplex einschließlich umgebender Waldflächen bei Windeck-Mittel (Rhein-Sieg-Kreis) bietet
unterschiedliche Lebensräume, darunter Waldbereiche, Feuchtgebiete und ehemalige Abbauflächen mit einer ausgeprägten Vielfalt an seltenen Tier- und Pflanzenarten.
In den trockenen Bereichen leben u. a. Zauneidechsen, Waldeidechsen, Blindschleichen und zahlreiche wärme- liebende und auch gefährdete Insektenarten (z. B. der Jakobskraut-Bär und die Spanische Fahne).In der Spritzwasserzone des Wasserfalls wachsen einige seltene Moose. Außerdem findet man hier die Quellschnecke Bythinella dunkeri und den seltenen, gefährdeten Kurzflügelkäfer Dianous coerulescens.
Vom Aussterben bedrohte Tierarten wie etwa die Gelbbauchunke und die Geburtshelferkröte könnten sich möglicherweise wieder ansiedeln, wenn die Rahmenbedingungen wieder stimmen.
Um die Rahmenbedingungen zu verbessern, hat der RBN-Windeck inzwischen mit Hilfe eines Baggers eine Entschlammung des Steinbruchgewässers vorgenommen sowie den nährstoffreichen und fetten Oberboden bis auf den nährstoffarmen, felsig-steinigen Steinbruchboden abgetragen, um die Entwicklung eines für den Standort typischen, arten- und blütenreichen Magerrasens einzuleiten.
Ferner wurden Entbuschungsmaßnahmen vorgenommen, damit der Steinbruch mehr Sonne bekommt und so wieder zum Lebensraum für Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte, Zauneidechse und andere wärmeliebende Tiere und Pflanzen werden kann.
Mit Hilfe des Amtes für Natur und Landschaftschutz des Rhein-Sieg-Kreises wurden zwei Kleist-Biotope mit einer Dernoton-Abdichtung
angelegt, die eine Wiederansiedlung für Gelbbauchunken ermöglichen sollen.
Mit vielen ehrenamtlichen Einsätzen wurden in den letzten Jahren das Springkraut und das Vordringen von Brombeeren und Adlerfarn bekämpft.
Gerne zeigt der RBN-Windeck Interessierten den Steinbruch und bietet fachkundige Exkursionen an.
Interessierte wenden sich bitte an H.H. Heuser: Tel.: 02292/1219
Februar 2014
.... Einsatz von Großgeräten © RBN
Februar 2014
.... Einsatz von Großgeräten © RBN
Februar 2014
Blick auf den Steinbruch © RBN
Oktober 2011
Heinz Schumacher, RBN-Gesamtvorstand und Fachpublikum © RBN
Oktober 2011
Der Anfang ....vor der Entschlammung © RBN
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