Beherzter Schnitt für die Bläulinge

Arbeitseinsatz im Naturschutzgebiet Rosbachtal am 22. Juni 2007

Mit Sensen, Heugabeln und Rechen bewaffnet, starteten Mitglieder des Bergischen Naturschutzvereins (RBN) zum ersten Arbeitseinsatz des Jahres ins Naturschutzgebiet Rosbachtal. Im Tal der Schmetterlinge galt es, dem Drüsigen Springkraut und dem Adlerfarn zu Leibe zu rücken und den Lebensraum für Bläulinge, andere seltene Schmetterlinge und Orchideen zu erhalten. Wenn solche Pflegearbeiten nicht regelmäßig vorgenommen werden, würde das ökologisch wertvolle Tal schnell zuwachsen.

Bild Pflegeeinsatz Rosbachtal

Der Adlerfarn macht sich schon seit Jahren in dem Naturschutzgebiet breit und erweist sich trotz zahlreicher Einsätze als sehr hartnäckig. Die Farnwedel verdrängen andere Pflanzen auf mehreren Wiesenstücken, so auch den Großen Wiesenknopf, eine wichtige Pflanze für die seltenen Bläulinge. Diese Schmetterlinge legen ihre Eier auf dem Wiesenknopf ab.



Die Raupen, die dann schlüpfen, ernähren sich von den Blättern und gehen später eine einzigartige Lebensgemeinschaft mit Ameisen ein, die in Erdhügeln am Fuß der Pflanze leben. Die Ameisen schleppen die Raupen sogar in ihre Bauten, tun ihnen aber nichts, sondern profitieren von deren Ausscheidungen. Um dem Wiesenknopf und damit den Bläulingen zu helfen, bekämpfte der RBN den Adlerfarn. Wie der Experte Heinz Schumacher schildert, müsse der Farn mit Knüppeln möglichst dicht an der Erde geschlagen, geknickt oder mitsamt Wurzel ausgerupft werden, sonst wächst er schnell wieder nach.

Pflegeeinsatz Rosbachtal

Auch das Drüsige Springkraut, das im Rosbachtal entlang des Baches und an den Waldrändern sprießt, muss ausgerupft oder mehrfach gemäht werden. Dass sich solche intensiven Arbeitseinsätze auszahlen, konnten die Naturschützer in einem Seitental des Rosbaches feststellen. Auf einer Wiese im Juchtsiefen, die in den vergangenen Jahren regelmäßig gemäht wurde, wachsen inzwischen dutzende wunderschöne Orchideen wie zum Beispiel das Gefleckte Knabenkraut.

Bild Tintenfischpilz

Tintenfischpilz

(Text und Bilder: Harald Röhrig)


Letzte Aktualisierung:  11.07.2007