Protest gegen gentechnische Kost

Die Initiative "Gentechnikfreie Zone Siegtal" will jetzt ihre Bemühungen im östlichen Kreisgebiet verstärken. Ab sofort werden in vielen Geschäften, Praxen und Banken des Windecker Ländchens Unterschriftenlisten ausgelegt. Mit dem Namenszug setzt sich der Unterzeichner für den Verzicht auf Gentechnik ein. Denn neben gesundheitlichen Risiken drohten auch marktpolitische Monopole, urteilen Experten. Getragen wird dieser Vorstoß von der Initiative, dem Bienenzuchtverein Windeck und dem Rheinisch-Bergischen Naturschutzverein (RBN).

Mit ihrer Unterschrift können die Bürger zusichern, dass sie sich bemühen, keine Lebensmittel mit gentechnisch veränderten Bestandteilen einzukaufen. Von den Lebensmittelhändlern und Gesch äften wird gleichzeitig erwartet, dass keine Produkte mehr mit gentechnisch veränderten Zutaten angeboten werden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und andere Organisationen haben gerade erst die Bundesregierung aufgefordert, bei der Novellierung der europäischen Öko-Verordnung auf einen besonders scharfen Grenzwert für gentechnisch veränderte Partikel in der Bio-Kost zu drängen. Auch die Landwirte sollen die umstrittene Technik weder im Pflanzenbau noch in der Tierhaltung einsetzen, heißt es in der Windecker Unterschriftenliste. Das gilt auch für den Zukauf von Futtermitteln, die häufig mit gentechnisch veränderten Bestandteilen angeboten werden.

Nicht zuletzt appellieren die Bürger, die an der Aktion teilnehmen, an die Gemeindevertreter aller Parteien, die Schaffung einer gentechnikfreien Zone Windeck durch einen Ratsbeschluss politisch zu unterstützen. Dazu gehört auch, dass die Kommune verbindlich erklärt, auf ihren Ländereien keine gentechnischveränderten Pflanzen zuzulassen. Einen entsprechenden Vorstoß hat bereits Rolf Schmidt von der SPD-Fraktion gestartet. Sein Antrag auf eine freie Zone soll in der Sitzung des Windecker Umweltausschusses im April beraten werden. In den Reihen des RBN würde man es auch gerne sehen, wenn die Jägerschaft sich diesem Vorstoß anschließen würde. Denn bei den Wildfütterungen wird immer wieder auf Mais zurückgegriffen.

Schon lange vor Windeck hat sich Much per Ratsbeschluss zur gentechnikfreien Zone erklärt. Dort haben auch viele Landwirte mit Selbstverpflichtungen gegen diese Technik Stellung bezogen. An einer entsprechenden Erklärung für die Windecker Bauern wird gearbeitet. In Hennef bildet sich zurzeit ebenfalls eine Front gegen Gentechnik.

(Harald Röhrig)


Letzte Aktualisierung:  26.09.2006